Was heisst Lebensqualität im Alter?
Jeder Mensch ist einzigartig, und entsprechend individuell sind die Bedürfnisse im jeweiligen Lebensabschnitt. Bei gesundheitlichen oder altersbedingten Einschränkungen stehen meist die pflegerischen Leistungen im Vordergrund. Das körperliche und seelische Wohlbefinden wird jedoch durch zahlreiche weitere Faktoren massgeblich mitbeeinflusst. Hier lohnt sich ein ganzheitlicher Blick, denn bereits kleinere Massnahmen können wirksam zur weiteren Verbesserung der individuellen Lebenssituation beitragen.
Physiologische Faktoren
Laut Abraham Harold Maslow, einem US-amerikanischen Psychologen und Begründer der Maslowschen Bedürfnispyramide, bildet zunächst die Erfüllung physiologischer Grundbedürfnisse das Fundament für die weitere Entwicklung. Nebst pflegerischen Massnahmen spielen auch eine bedarfsgerechte Ernährung, ausrei-chendes Trinken, Bewegung und gesunder Schlaf eine wichtige Rolle. Weiter sollte in der umfassenden Pflege- und Betreuungssituation auch den Bedürfnissen nach Sicherheit und sozialer Integration erhöhte Beachtung geschenkt werden.
Ernährung
Häufig leiden Senioren aufgrund einer einseitigen und/oder unzureichenden Ernährung unter Nährstoff- und Vitalstoffmangel. Dies kann nebst einer Verschlimmerung von Krankheitssymptomen (z.B. Arthritis/Arthrose, entzündliche Darmerkrankungen, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Über-/Untergewicht etc.) auch zu seelischen Störungen führen. Es lohnt sich daher, auf eine bedarfsgerechte, ausge¬wogene, vitalstoff- und ballaststoffreiche Ernährung zu achten und lebensnotwendige Vitalstoffe bei Bedarf zu supplementieren, gerade wenn – wie dies häufig der Fall ist – regelmässig Medikamente eingenommen werden müssen, welche die Verwertung blockieren oder zu einem höheren Verschleiss an Vitalstoffen führen (z.B. Statine, PPI, Cortison). Allerdings ist es wichtig, eine Ernährungsumstellung nicht radikal zu erzwingen. Damit die Freude am Essen und der Appetit erhalten bleiben, sollten gewohnte und geliebte Speisen nicht einfach ersetzt, sondern beibehalten und gesünder zubereitet werden.
Nicht selten führen auch Probleme beim Kauen (z.B. infolge Zahnprothesen) zu vermindertem Appetit. Hier können die Mahlzeiten gut zerkleinert, weichgekocht oder püriert, als Suppen oder Smoothies angeboten werden. Auch gibt es im Handel ein breites Sortiment an zarten Vollkornbroten mit weicher Kruste.
Wasserhaushalt
Senioren trinken häufig zu wenig und ernähren sich gleichzeitig häufig gerne von wasserarmen Lebens¬mitteln wie Brot und Gebäck. Eine ausreichende Zufuhr von Wasser kann bestehende Symptome lindern (beispielsweise Bluthochdruck, Nierensteine, Verdauung). Zudem unterstützt sie die körpereigene Entgiftungs-fähigkeit und stärkt das Immunsystem. Nebst Wasser können auch Tees, Gemüsebrühen und verdünnte Säfte sowie Suppen und frisches, saftiges Obst und Gemüse gut in den Alltag integriert werden. Die für das jeweilige Krankheitsbild sinnvolle Trinkmenge sollte mit dem Hausarzt abgestimmt werden.
Vitamin D
Senioren sind am häufigsten von einem Vitamin D-Mangel betroffen, da sie aufgrund körperlicher Ein-schränkungen nur noch selten die Wohnung verlassen. Vitamin D ist jedoch lebensnot¬wendig unter anderem für das Immunsystem und den Knochenstoffwechsel. Bereits ein regelmässiges Sitzen auf dem sonnigen Balkon oder ein kleiner Spaziergang beugt einem Vitamin D-Mangel vor, hebt die Stimmung und regt den Appetit an. In den dunkleren Wintermonaten kann die Zufuhr nach Absprache mit dem Hausarzt mit einem geeig¬neten Präparat ergänzt werden.
Bewegung
Bewegungsmangel hat viele negative Folgen für den Organismus. So führt er unter anderem zum Abbau von Körpermasse, einer Verminderung des Lymphflusses, Thrombosen und Stoffwechselproblemen aller Art. Es gibt vielerorts Sport- und Gymnastikgruppen für Senioren, welche nebst regelmässiger Bewegung gleichzeitig auch soziale Kontakte und eine schöne Abwechslung mit sich bringen. Für körperlich eingeschränkte oder bett-lägerige Menschen eignen sich Übungen der Sitz- oder Liegegymnastik. Hier kann die Lymphfunktion auch sehr gut mit einer Trockenbürstenmassage unterstützt werden.
Schlafhygiene
Guter und ausreichender Schlaf ist äusserst wichtig für die Regeneration. Mit dem konsequenten Einhalten einiger Regeln, lassen sich Schlafstörungen deutlich verbessern: Fixe Schlafenszeiten, Mittagsschläfchen weglassen oder zeitlich einschränken, Teein und Koffein sowie grössere Mahlzeiten vor dem Zubettgehen vermeiden. Körperliche Bewegung während des Tages kann helfen, besser zu schlafen. Zudem sollte die Schlafumgebung funktional, angenehm und ein Ort des Wohlfühlens sein. Wichtige Faktoren hierbei sind zum Beispiel die Temperatur, Geräusche, elektronische Geräte und Licht. Schliesslich können auch einfache Entspannungsübungen, Atemtechniken und pflanzliche Präparate helfen, störende Gedanken zu beruhigen und Stress abzubauen.
Komfort und Sicherheit
Wohlfühlen bedingt auch, sich im eigenen Zuhause sicher zu fühlen. Jährlich stürzen in der Schweiz etwa 80‘000 Personen über 65 Jahre, mit teilweise schwerwiegenden Folgen. Hier sollte präventiv auf ein sicher gestaltetes Wohn¬umfeld geachtet werden: Mögliche Stolperfallen eliminieren, für ausreichende und bedienerfreundliche Beleuchtung (Bewegungsmelder, Sensoren) sorgen, Haltegriffe montieren und Teppiche mit Gleitschutzmatten unterlegen. Auch auf das Tragen geeigneter Schuhe/Hausschuhe ist zu achten. Bei der Rheumaliga können zahlreiche Hilfsmittel für verschiedene Themen wie Kochen/Essen, Alltag/ Freizeit, An- und Auskleiden, Körperpflege sowie Gesundheit bezogen werden. Sofern bauliche Massnahmen möglich sind, kann durch eine verbesserte Funktionalität (z.B. Höhe von Schränken, Arbeitsflächen, Toilette, Lavabo etc.) die Autonomie im eigenen Zuhause unterstützt werden. Die Kommunikation per Telefon kann durch geeignete Geräte (z.B. Senioren-Handy) und Einstellungen (Lautsprecher mit Sprachassistent, Unter¬titel-/Vorlesefunktionen etc.) gefördert und unterstützt werden.
Um die Sicherheit auch während der Nacht zu gewährleisten, sind Nacht- oder Sitzwachen oder eine 24-Stunden-Betreuung zum Beispiel von Qualis Vita 24 möglich. Für den Notfall kann ausserdem die Nutzung eines Notrufknopfs des Schweizerischen Roten Kreuzes oder die Installation eines Alarmsystems mit Notrufknopf z.B. von Domo Safety geprüft werden. Qualis Vita berät Sie gerne zu den verschiedenen Möglich-keiten.
Nähe und Gesellschaft
Soziale Kontakte sind enorm wichtig, denn kein technisches oder elektronisches Hilfsmittel kann menschliche oder tierische Zuneigung ersetzen. Ein regelmässiger persönlicher Kontakt macht Freude, fördert ein positives Erleben und bringt Abwechslung in den Alltag. Die Qualis Vita Pflegeteams setzen sich mit Herz und viel Engagement auch für das seelische Wohlbefinden ihrer Kunden ein: So gehören eine liebevolle Begleitung bei Spaziergängen und Ausflügen, beim Einkauf, zum Arzt, Coiffeur oder zu kulturellen Anlässen oder Reisen ebenso zur Betreuung wie das gemeinsame Zubereiten und Einnehmen von Mahl¬zeiten, das Gesellschaftleisten, Zuhören, Vorlesen oder Spiele spielen. Gerne übernehmen unsere Pflege¬teams auch die „Stellvertretung“ der Angehörigen während Ferien oder Feiertagen (https://www.qualis-vita.ch/betreuung-hauswirtschaft-ferienvertretung).
Schliesslich sollten auch weitere kleine Wohlfühlmomente wie ein neuer Haarschnitt, eine entspannende Massage oder ein neues Kleidungsstück nicht zu kurz kommen.