Nimmt eine Person im Alter Pflegedienstleistungen in Anspruch, wird ein Teil davon von der Grundversicherung finanziert. Dieser Anteil unterscheidet sich je nach Pflegeform. Zwar finanzieren die Krankenkassen im Heim als auch bei der Pflege durch eine Spitex dieselben Dienstleistungen, allerdings nach anderen Abgeltungsformen. Im Heim richtet sich die Kostenbeteiligung nach den 12 Pflegestufen, bei der Spitex nach der effektiven Pflegezeit.
Bei einem Eintritt ins Heim teilt eine Fachperson die betroffene Person in eine von zwölf Pflegestufen ein. Die Stufen unterscheiden sich in der Länge des Pflegebedarfs pro Tag.
Braucht ein Senior pro Tag zum Beispiel maximal 20 Minuten Pflege, wird er in die Stufe 1 eingeteilt; bei 21-40 Minuten in die Stufe 2. In der Stufe 12 ist der Pflegebedarf pro Tag höher als 220 Minuten.
Bei dieser Einteilung und den damit verbundenen Kosten spielt der geistige und körperliche Zustand des Seniors eine entscheidende Rolle, nicht aber die Dienstleistung an und für sich.
Die Versicherungen übernehmen gemäss (Art. 7a Abs. 3 KLV) die folgenden Beträge pro Tag und Pflegestufe (Beiträge in CHF und Pflegebedarf in Minuten pro Pflegestufe:
Die Einteilung in eine Pflegestufe wird nach sechs Monaten noch einmal überprüft. Danach erfolgt die Prüfung jährlich.
Bei der Spitex legt eine diplomierte Pflegefachperson den voraussichtlichen Pflegebedarf mit dem effektiven Zeitaufwand fest.
Hier spielt der körperliche und geistige Zustand des Seniors keine Rolle, sondern nur die Dienstleistung an und für sich.
Folgende Dienstleistungen unterscheidet die Spitex gemäss Art. 7a KLV Abs.:
Die Krankenkassen übernehmen dabei folgende Beiträge:
Diese Einteilung wird je nach Bedarf alle drei oder sechs Monate von einer Pflegefachperson überprüft.
Aus der Sicht Krankenkasse und fast immer auch aus der des Kanton sind die Pflegekosten beim Heimaufenthalt günstiger als bei der Pflege durch die Spitex – und das unabhängig vom Pflegebedarf und der Pflegestufe. Aus der Optik des Betroffenen spielt der Pflegebedarf eine entscheidende Rolle: Bis Pflegestufe 5 ist die Betreuung durch die Spitex tendenziell günstiger als ein Heimaufenthalt.
Zusätzlich zu den ökonomischen, hat die Pflege Zuhause auch weitere Vorteile. Der Patient kann seinen gewohnten Alltag weiterhin selbst bestimmen und erfährt Sicherheit und Geborgenheit in den eigenen vier Wänden. Eine private Spitex verfolgt zudem den Ansatz der beziehungszentrierten Pflege. So können sich pflegebedürftige Senioren auf eine persönliche und konstante Beziehung zu den jeweils gleichen Betreuungspersonen verlassen. Spitex-Einsätze entlasten auch pflegende Angehörige: Die Verwandten oder Bekannten bleiben in gewohnter Nähe; ein Besuch ist jederzeit möglich und kann noch viel mehr genossen werden.
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